Psychotherapie und Homöopathie

Die Verbindung des Besten aus zwei Methoden: Psychotherapie und Homöopathie

In diesem Blogartikel berichte ich über die Kombination zweier therapeutischer Ansätze: Homöopathie und Psychotherapie. Nur wenige Ärzte und Heilpraktiker sind in beiden Disziplinen gleichermaßen gut ausgebildet. Wann und warum die Kombination von Homöopathie und Psychotherapie sinnvoll ist, erfährst Du im Folgenden.

Psychotherapie und Homöopathie lassen sich bei der Behandlung psychischer Probleme wie Angst und Depression gut kombinieren. Homöopathie kann beruhigend und lindernd bei akuten Beschwerden und Krisen wirken.

Eine qualifizierte homöopathische Behandlung erfordert, ähnlich wie die Psychotherapie, eine umfassende Anamnese. Schon hier zeigen sich Parallelen zwischen beiden Methoden. Ein Teil der Anamnese ist das Besprechen des Behandlungsziels mit dem Patienten. Mit entsprechender Erfahrung lassen sich die passenden Mittel im homöopathischen Arzneischatz finden.

Die Kombination von homöopathischer Mittelgabe und hypnosystemischer Therapie hat sich in meiner Praxis besonders bei Ängsten, Depressionen und Traumafolgestörungen bewährt.

Ängste

Bei Ängsten ist Homöopathie meiner Erfahrung nach sehr hilfreich und kann eine oft langwierige Therapie deutlich verkürzen. So habe ich beispielsweise viele Patienten mit Flugangst oder Angst vor längeren Autofahrten behandelt. Die bei Angststörungen empfohlenen Psychopharmaka haben oft unerwünschte Nebenwirkungen wie Müdigkeit, und einige Substanzklassen bergen ein hohes Abhängigkeitspotenzial.

Depressionen:

Bei mittelschweren bis schweren Depressionen werden zu Beginn einer Psychotherapie häufig Antidepressiva verschrieben. Die Studienlage dazu ist widersprüchlich und wird von Experten unterschiedlich interpretiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Antidepressiva kurzfristig bei mittelschweren bis schweren Depressionen hilfreich sein können. Bei der Langzeitbehandlung haben Antidepressiva leider wenig bis keinen Einfluss auf die Lebensqualität. Bei homöopathischer Begleitbehandlung bleibt das seelisch- emotionale Erleben erhalten.

Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Praxis und der Behandlung in verschiedenen psychosomatischen Kliniken ist die Behandlung von Traumafolgestörungen fast zu meiner bevorzugten Indikation für die Kombination von Homöopathie und Psychotherapie geworden. Bei Schocktrauma sind es oft wenige bewährte Mittel, die helfen die “ Starre zu lösen.” Beim Bindungstrauma sind die passenden Mittel aus dem Pflanzen- und Mineralreich gleichermassen in Betracht zu ziehen. Aber auch die sogenannten “ Muttermittel” sind häufig angezeigt und helfen begleitend wieder Vertrauen in das Leben und in sich selbst zu haben. Ein homöopathischer Behandler sollte hier allerdings ausreichende Erfahrung in der Traumatherapie besitzen.

Besonders wenn Patienten bereits eine lange Leidensgeschichte und viele Therapieversuche hinter sich haben, empfinde ich es oft als sehr erfüllend, wenn das passende homöopathische Mittel wie ein Schlüssel den Weg zu einer erfolgreichen psychotherapeutischen Traumabehandlung eröffnet.

Zwänge:

Bei der homöopathischen Behandlung von Zwangsstörungen hatte ich weniger Erfolg. Es könnte meine persönliche Erfahrung sein, dass die typischen „Zwangsmittel“ wie zum Beispiel Luesinum, Arsenicum album oder Lycopodium, trotz ihrer Indikation, keine sichtbare Verbesserung der Symptome bewirkt haben. In einem Fall war die homöopathische Behandlung leider sogar kontraproduktiv, weil die Patientin die Behandlung abbrach, weil sie das vorgeschlagene Mittel Luesinum nicht einnehmen wollte. Sie hatte zu große Angst davor es einzunehmen, nachdem sie bei Dr. Google gelesen hatte, daß das verdünnte und potenzierte Mittel aus einem Krankheitsstoff hergestellt wurde. Hier stand die Zwangssymptomatik der homöopathischen Behandlung sozusagen im Wege.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus Homöopathie und Psychotherapie zwei Ansätze vereint, die sich gegenseitig gut unterstützen können. Wenn du bereits eine Weile entweder psychotherapeutisch oder homöopathisch behandelt wurdest und dies allein nicht den erhofften Erfolg brachte, könnte es sinnvoll sein, einen Therapeuten zu konsultieren, der in beiden Bereichen erfahren ist. Auch, weil es nicht nur das passende Mittel zu finden gilt, sondern auch die richtige Potenzierung und Häufigkeit der Mittelgabe für den Erfolg der Therapie eine große Rolle spielt.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit dem Artikel einen Einblick in das Thema geben

Alles Gute und Herzensgrüße

Dein Eugen

Weiter
Weiter

Die Illusion der Selbstoptimierung: Warum wir uns oft verlieren, anstatt uns zu finden